9. Tag des 8. Monats im Jahr 2025

Die Sonne stand tief und malte goldene Streifen über den Boden der Taverne.
Das Licht wanderte langsam, wie ein Gast, der noch nicht weiß,
ob er bleiben will.

Von draußen kam das leise Zirpen der Grillen,
vermischte sich mit dem warmen Duft von Holz und den Kräutern,
die über dem Tresen zum Trocknen hingen.

Die Tür öffnete sich.
Ein Mann trat ein, blieb kurz stehen,
als würde er prüfen, ob er hier richtig ist.
Sein Blick fand den Sessel zwischen Feuer und Sonnenlicht.
Er setzte sich, als hätte er diesen Platz schon lange vermisst.

Genevieve stellte ihm einen Becher hin,
ohne etwas zu sagen.
Ich sah, wie er die Hände darum legte,
als müsse er erst spüren, dass er angekommen war.

In der Ecke spielte jemand auf einer Lyra,
sanft, fast wie ein Flüstern.
Die letzten Vögel sangen draußen,
und drinnen schien für einen Moment alles still zu stehen.

Ich habe es aufgeschrieben,
damit ich mich erinnere:
Manche Abende atmen langsamer.