Manche sagen, sie sei schon immer hier gewesen.

Ihre Taverne ist kein Ort, den man sucht – sie ist ein Ort, der einen findet. Wer die Schwelle übertritt, begegnet Genevieve hinter dem Tresen oder am Kamin, ein ruhiges Lächeln im Gesicht, als wüsste sie bereits, warum man gekommen ist.

Sie hört zu. Wirklich zu.
Nicht das bloße Erzählen zieht die Menschen in ihre Nähe, sondern das Gefühl, dass jedes Wort einen Platz findet, an dem es aufgehoben wird.

Keiner weiß, woher sie kommt. Manche munkeln, sie habe schon Welten gesehen, die längst vergessen sind. Andere glauben, sie schreibe heimlich die Geschichten ihrer Gäste in ein großes, ledergebundenes Buch, das niemand außer ihr berühren darf.

Doch eines ist sicher:
Wer einmal in Genevieves Nähe saß, nimmt etwas mit – und lässt etwas zurück.